Bei bestem Wetter in Turku gestartet führt mein Weg mich in die Hauptstadt Finnlands, nach Helsinki. Mein Vorhaben auf der Fähre zu duschen ist leider fehlgeschlagen, und so such ich mit einen kleinen Campingplatz am Stadtrand um dort zu duschen. Am Campingplatz angekommen frag ich höflich ob ich die Duschen nutzen dürfte und die nette Dame am Empfang entgegnet mir mit einem: Ja, in dieser Jahreszeit spricht da wohl nichts gegen. Nach kurzer Rücksprache mit ihrem Kollegen solle mich das Ganze 6€ kosten. Ich willige ein, da mir ja eigentlich nichts anderes übrig bleibt. Kurz bevor ich bezahlen wollte, sagt die junge Dame: ODER Sie fahren noch 2 km weiter dort ist ein Schwimmbad, da können Sie schwimmen, duschen und sogar in die Sauna gehen und das kostet auch nur 6€. Na dann werd ich wohl das machen !
Schwimmen, Sauna – ab ins Bett
Nachdem ich dann ausgiebig geduscht hatte und mir auch einen Saunagang gegönnt habe, mache ich mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz von heute. Auch diesen hab ich wieder über Park4Night gefunden und relativ schnell ausfindig gemacht. Er liegt an einem riesigen Friedhof. Das verspricht eine ruhige Nacht zu werden! Im Sommer wohl voll von etlichen Campern und normalen Badegästen, hier soll sich nämlich ein Strand. verstecken, stehe ich jetzt mit ein paar abgestellten Anhängern allein auf diesem Platz. Die nahegelegene Tennishalle schickt ab und zu mal einen Jogger vorbei aber ansonsten ist hier wenig bis gar nichts los. So mache ich mir also noch etwas zu essen und verschwinde schon recht früh ins Bett. Morgen steht ein ganzer Tag Helsinki auf dem Programm !
Helsinki im trüben
Ganz schön wechselhaft hier dieses Wetter hier im Norden. Gestern bin ich bei blauem Himmel und Sonnenschein in Turku losgefahren und heute, einen Tag später stürmt es, sodass ich keine 50 Meter weit gucken kann durch den ganzen Schnee. Es hilft aber alles nichts, für mich geht es heute in die Stadt. Vorbei an diesem wirklich langen Friedhof quere ich ein paar Straßen und befinde mich nach ca. einer halben Stunde im Stadtkern von Helsinki. Vorbei an den typischen Läden, Hardrock Café, Starbugs, H&M und Zara, erreiche ich meinen ersten Halt für diesen Tag. Dem Dom der Stadt Helsinki. Duzende Touristen scharen sich schon um das Bauwerk und der ein oder andere versucht verzweifelt den Schneebedeckten Berg zu erklimmen, der zum Dom hinauf führt. Ich mache es mir ein wenig einfacher und nutze die schon halb vom Schnee befreiten Stufen. Warum die anderen das nicht gemacht haben ? Keine Ahnung !
Helsinkis Dom
Die Geschichte zum Dom ist einfach und schnell erklärt. Er ist geschlossen. Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist er bis ende Februar dicht. Na super! Aber zu meinem Glück hat Helsinki nicht nur diese eine Kirche und so begebe ich mich auch schon auf direktem Weg zur nächsten. Die Kathedrale von Helsinki. Puhh, Zum Glück ist sie geöffnet, denn so kann ich dem Sturm ein wenig entfliehen. Von außen recht groß, entpuppt sich die Kathedrale als eine eher kleine Kirche, aber mit einer Schönen Deckenbemalung.
Markthalle
Wie ich von einigen schon gehört habe, geht es bei mir viel um das Thema Essen. Auch jetzt wieder meldet sich mein Hunger und ich gehe nur ein paar Meter am Hafen entlang und erreiche die Markhalle von Helsinki. Das Gebäude ähnelt der Markthalle von Göteborg sehr, was aber nichts schlechtes bedeutet. Auch hier, wer mag es glauben findet man alles was das Herz begehrt ! Mein Herz begehrt einen Cappuccino und ein Lachsbrötchen und zum Nachtisch noch eine Zimtschnecke. Das hab ich mir jetzt mal verdient! Alles zusammen gesucht und mit damit zur Mitte der Markhalle begeben, dort findet man Sitzplätze wo alle Speisen aus der Markhalle verzehrt werden können.
Frisch gestärkt guck ich mir nochmal die Preise der hiesigen Spezialitäten an und verlasse fluchtartig die Markthalle, bevor mir bei diesen Preisen schwindelig wird 😀
Helsinkis Kirchen
Von der Markthalle springen wir zurück in die Stadt. Eine kurze Googlerecherche später, habe ich 3 weitere Kirchen in Helsinki gefunden. Wahnsinn. Soviel Kirchen auf so kleinem Raum. Also mach ich mich auf den Weg zur ältesten Kirche der Stadt. Eine Holzkirche die sich nahe ans Zentrum anschmiegt. Leider auch hier, kein Glück und die Kirche war geschlossen. Aber ich gebe nicht auf. Die Kirche der Stille wartet auf mich. Auf dem Weg zurück zu meinem Schlafplatz liegt sie und ist somit kein Umweg für mich 🙂
Endlich habe ich mal etwas Glück. Ich darf hier zwar nicht filmen aber die Chappell of Silence ist geöffnet. Ein ovales Gebäude wes im innern, Überraschung, auch oval ist. Direkt an einem lauten Busbahnhof gelegen ist es in diesem Raum wirklich erstaunlich leise. Wenn man mal von den zahlreichen Besuchern absieht die die Stille ständig stören. Hier muss ich mich natürlich auch dazu zählen.
Die nächste Kirche ist nicht weit…
So setz ich meinen Weg fort und nehme auf dem Weg noch mein Abendessen aus dem Lidl mit, den kenn ich schon von zuhause 😉 Die letzte Kirche auf meinem Plan ist eine recht neue Kirche die in den Fels gebaut wurde. Das klingt spannend. Von außen eher unscheinbar sieht man im Innern der Kirche die groben Felswände. Leider leider möchte die Kirche 3€ Eintritt haben und da solche Dinge nicht in meinem Finanzplan berücksichtigt sind, muss ich diese Kirche kippen. So ganz so schade ist es nicht, da man fast alles schon vom Vorraum sehen konnte 🙂
Ich verlasse Helsinki
So finde ich mich also am Abend wieder auf meinem Stellplatz wieder und verbringe noch eine weitere Nacht hier. Im Nachhinein auch sehr gut, denn die Stellplatzsuche gestaltet sich ab jetzt etwas schwieriger.
Ich fahre also am nächsten Morgen los und habe mir bei Park4Night einen schönen Stellplatz rausgesucht der von Steffi und Lui ( ComeWithUs2 ) eingetragen wurde. Traumhaft schön im Sommer, wir d dieser Stellplatz mit Sicherheit auch im Winter ähnlich sein.
Der Winter und sein Schnee…
Denkste. Angekommen, für gut befunden, zu viel Schnee -.- Aus der Traum von einem schönen Stellplatz am zugefrorenen Wasser. Wenn ich zurück Blicke hätte ich mir lieber mal meine Schaufel geschnappt und mir den Weg frei geschaufelt, denn jetzt find das Grauen erst richtig an. Ich habe also mein Handy gezückt und mir einen weiteren Stellplatz raus gesucht… und noch einen… und noch einen…. und noch einen. Dann hab ich mir auf eigene Faust einen gesucht, auch nicht wirklich super, da ich kurzzeitig auf einen zugefrorenen Teich gestanden habe. Wahnsinn. Kann es noch schlechter werden ? – soviel nehm ich mal vorweg – es kann !
Zu guter letzt habe ich mit etwas schlechterer Laune und der Dunkelheit im Nacken einen Stellplatz gefunden der sogar richtig schön war 🙂 Also kein Grund mehr zum beschweren ! Da hab ich es mir dann im Defender gemütlich gemacht weil ich einfach keine Lust mehr hatte das Zelt aufzubauen.
Der nächste Morgen, das nächste Dilemma
Gut geschlafen habe ich 🙂 Definitiv. Jetzt heißt es für mich aber aufbrechen weiter Richtung Norden. Ich hab mir einen schönen Campingplatz raus gesucht in Kuopio. Ach was freu ich mich auf eine Dusche und vielleicht gönn ich mir auch einen Besuch in der Sauna. Das Auto abfahrbereit schwing ich mich hinters Lenkrad und fahr los. Es ist noch echt früh und ich hab heute morgen Spuren von Wild nah bei meinem Auto entdeckt, die laufen hier sicher noch rum. Ein kurzer Moment hat gereicht und ich war etwas zu weit auf der rechten Seite… abgerutscht.
Kein Problem – ich fahr einen Defender
War mein erster Gedanke. Hin und her, hin und her… nichts ging mehr. Im Gegenteil, der Gute hat sich noch weiter in den Straßengraben geschoben. Nicht im Ernst oder ? Warum nur bin ich so dumm und guck nicht geradeaus ??
Glück im Unglück war ganz in der Nähe ein Haus und jemand hat sein Auto gerade von Neuschnee befreit. Kurzerhand kam der Gute Herr, der leider auch kein Englisch sprach, zu mir und hat mich mit seinem Citroen aus dem Graben gezogen, wie peinlich… Aber Überglücklich das die Menschen das hier gewohnt sind !
Auf gehts, weiter nach Kuopio
Dort angekommen stelle ich fest, dass heute Samstag ist und in der Wintersaison nur von Montag bis Freitag jemand vor Ort ist und auch nicht telefonisch erreichbar. Klasse Dominik ! Egal, nicht ärgern, fahr einfach weiter hab ich mir gedacht. Das mach ich dann auch. Und auch heute ist es wieder erträglich. Ich finde einen schönen Stellplatz an einem Badestrand mit Toilette und einem Trampelpfad der über den See führt. Das ist doch mal was. Ich entscheide mich auf die Dusche zu pfeifen und bleibe einfach 2 Tage hier stehen. Denn dann bin ich mir ganz sicher das es richtig super wird
Ich fahre nach Vuokatti – zum Snowboarden !
Das erfahrt ihr aber im nächsten Bericht. Vielen Dank fürs fleißige lesen, ich freue mich aufs nächste mal !
Bis dahin
Euer Dominik